"Neandi" auf Tour in Oberschlesien

Maskottchen des Kreises erfreute SChlesischen Ministerpräsidenten

Er ist sonst im der Nähe von Mettmann zuhause. Doch am vergangenen Montag ging „Neandi“, das Maskottchen des Kreises Mettmann auf Reisen. Nach Oberschlesien um genau zu sein. Dort veranstaltete der Ministerpräsident der Woiwodschaft Schlesien am Montag (23. Februar) in der denkmalgeschützten Zeche „Guido“ in Zabrze (Hindenburg) das alljährliche Neujahrstreffen mit dem Diplomatischen und Konsularischen Korps der Partnerregionen Schlesiens.

Seinen großen Auftritt hatte „Neandi“ als er vom Ratinger Kreistagsabgeordneten Sebastian Wladarz (CDU) dem Schlesischen Ministerpräsidenten als Andenken überreicht wurde. Zuvor hatte Wladarz mit den Vertretern anderer Länder eine Interessante Führung der Zeche bekommen. Als einziges Objekt in Europa bietet es die Möglichkeit, in 320 m Tiefe Industriegeschichte zu betrachten und auch gesellschaftliche Ereignisse, wie z.B. Feiern durchzuführen. Wladarz: „Der Eindruck war bombastisch. Alleine die Live-Vorführung der Geräte zeigte, unter welchen Lärmbedingungen die Kumpel früher schufteten. Interessant waren aber natürlich auch die Anfänge der Bergbaugeschichte“.
 
Und das kam so. Im November 2008 war der Schlesische Ministerpräsident Bogusław Śmigielski mit einer großen Delegation in NRW. Unter anderem besuchte er das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen-Hösel, wo er unter anderem auch von Wladarz, der gebürtig aus Oberschlesien stammt, begrüßt wurde. In Düsseldorf unterschrieb Śmigielski schließlich mit Ministerpräsident Rüttgers den neuen Partnerschaftsvertrag beider Regionen.
 
Noch im selben Monat begegneten sich Wladarz und Śmigielski am Rande der Plenarsitzung des Ausschusses der Regionen (AdR) in Brüssel. Am Rande des Empfangs des Präsidenten des AdR im Brüsseler Rathaus vereinbarten die beiden Regionalpolitiker bereits ein erneutes Treffen in Kattowitz. „Die Gelegenheit war mit dem Neujahrstreffen gekommen. Der Austausch mit den Vertretern vieler europäischer Regionen im Rahmen einer solchen Begegnung ist sicherlich ein Highlight“, freute sich Wladarz über viele interessante Gespräche in Zabrze. Im Übrigen zeige der Ort der Begegnung, wie viele Gemeinsamkeiten Schlesien und NRW strukturell haben. „Es freut mich, zu sehen, dass die Region Schlesien von Erfahrungen aus NRW, wie z.B. bei der Schlesischen Route der Industriedenkmäler, profitiert“, so der Ratinger, der durch „Neandi’s“ Auftritt in diesem Rahmen freilich auch für den Kreis Mettmann zu werben versuchte. Dazu diente auch ein Gespräch mit dem Direktor der Wirtschaftsabteilung der Schlesischen Regionalregierung Tadeusz Adamski.
 
Er selber, so Wladarz, sei besonders am Kultur- und Jugendaustausch interessiert. Deshalb habe er die Gelegenheit genutzt, mit den Vertretern des Ausschusses für Internationale Zusammenarbeit des Schlesischen Regionalparlaments über Ideen und Anregungen für gemeinsame Projekte zu sprechen, besonders auf der europäischen Plattform. „Eine Idee ist es, einen Europadebatten-Zyklus im Haus Oberschlesien in Ratingen-Hösel zu installieren, mit deutschen und polnischen Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft“, skizziert Wladarz seine Idee. Es sieht darin die Möglichkeit, die Brückenfunktion der Region Oberschlesien zwischen beiden Ländern aber auch nach Europa zu betonen.
 
Aber auch in den Bereichen Museumswesen und Musik sieht er viel Potential, das gehoben werden könnte. Die polnischen Musikschulen seien auf hohem Niveau unterwegs. Das habe ihm auch der Leiter der Ratinger Musikschule mal bestätigt. Wladarz dazu: „Begegnungen, bei denen junge Leute aus verschiedenen Ländern musizieren, erscheinen mir als besonders förderungswürdig und führen mittel- und langfristig zum Zusammenwachsen unseres europäischen Kontinents“.
 
Übrigens, heute wird nicht der letzte Auftritt von „Neandi“ gewesen sein. Auch am Mittwoch (25. Februar) wird er eine Rolle spielen. Dann trifft der Ratinger Kreistagsabgeordnete auf den Premierminister a.D. der Republik Polen und Europaabgeordneten der EVP Prof. Dr. Jerzy Buzek.

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